Aktuelle E&M-Umfrage: Kaum mehr Bewegung auf dem Ökostrommarkt
Für die meisten Haushalte hierzulande ist Ökostrom nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Das zeigen die Ergebnisse der mittlerweile 12. Ökostromumfrage der Fachzeitung Energie & Management (E&M), bei der sich E&M erstmals auf die 25 größten Grünstromanbieter bundesweit konzentriert hat.
Ökostrom ist für viele der Regionalversorger und Stadtwerke überhaupt kein Wachstumsfeld, resümiert Robert Werner. Der Geschäftsführer des Hamburg Instituts (HI) hat auch dieses Mal die E&M-Erhebung betreut. Die Auswertung zeigt, dass für dieses Jahr eine knappe Mehrheit der befragten Unternehmen mit gleichbleibenden Kundenzahlen rechnet. Ein Viertel geht von sinkenden, das verbleibende Viertel von steigenden Kundenzahlen aus. Die Anbieter, die von einem Wachstum ausgehen, rechnen jedoch im Schnitt nur mit einem Kundenzuwachs in Höhe von 2,4 Prozent.
Wachstum sieht anders aus, kommentiert der HI-Geschäftsführer die Zahlen. Eine Erklärung liefert Werner gleich mit: In der Wahrnehmung der Bundesbürger als wichtiges politisches Handlungsfeld ist die Energiewende in den vergangenen zwei Jahren drastisch abgestürzt. Ökostrom als Bekenntnis zur persönlichen Energiewende habe zuletzt einen schwereren Stand gehabt: Abgesehen von einzelnen Anbietern kommt der deutsche Ökostrommarkt seit vier Jahren nicht richtig voran.
Lichtblick versorgt nach der E&M-Umfrage bundesweit die meisten Haushalte mit Ökostrom. Zu den nächst größeren Unternehmen zählen Eprimo, Entega, Lekker Energie und Naturstrom. Für bessere Geschäfte setzt die deutliche Mehrheit (77 Prozent) der befragten Unternehmen auf eine Änderung der Stromkennzeichnung. Danach soll nur noch die wirklich real beschafften Ökostrommengen auf den Kundenrechnungen ausgewiesen werden. Derzeit können alle Stromanbieter den EEG-Anteil an der Stromerzeugung als grüne Komponente angeben. Mit dieser Regelung kann eine Reihe von Anbietern aber grüner auftreten als sie in Wirklichkeit sind.
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