Photovoltaikanlagen und Speicher sollen Klimaschutz in Baden-Württemberg voranbringen
Das erklärte Ziel der baden-württembergischen Landesregierung ist es, die Treibhausemissionen um 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken. Erreichen will das Land dieses Ziel einerseits durch die Halbierung des Energieverbrauchs und andererseits, indem künftig 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.
Aus diesem Grund hat das Umweltministerium des Bundeslandes ein Förderprogramm für die Jahre 2018 und 2019 in Höhe von gut zwei Millionen Euro gestartet. Mit dem Förderprogramm will die Landesregierung für Privat-, aber auch Gewerbekunden sowie Kommunen und Gemeinden den Anreiz zu Investitionen in den Neubau von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichersystemen schaffen. Ein Batteriespeicher ist nicht nur netzdienlich, das heißt er entlastet die Verteilnetze, sondern erhöht auch den Anteil der Selbstversorgung des Betreibers. So kann nicht nur den stetig steigenden Strombezugskosten, sondern auch den zunehmend fallenden Einspeisevergütungen entgegengewirkt werden. Gerade für energieintensive Gewerbekunden zwei wichtige Themen.
"Die großflächigen Gewerbedächer eignen sich bestens zur Installation einer Photovoltaikanlage und eines Speichers. So kann die bislang ungenutzte Fläche einerseits zur massiven Senkung der Stromkosten beitragen, indem man sich selbst versorgt und überschüssigen Strom sogar noch mit Gewinn ins regionale Netz einspeisen und andererseits den Emissionsausstoß um einige Tonnen senken kann", erklärt Peter Vest, Geschäftsführer des renommierten baden-württembergischen Photovoltaikanlagenbauers WIRSOL.
Die Landesregierung fördert nun die Speicher - in Verbindung mit dem Neubau einer Photovoltaikanlage - mit einem Festpreis je Kilowattstunde. Das heißt konkret, dass kleinere Speicher, die über eine Nennleistung von 30 Kilowatt peak verfügen, 2018 mit 300 Euro pro Kilowattstunde und größere mit 400 Euro pro Kilowattstunde gefördert werden. 2019 beträgt die Fördersumme allerdings nur noch 200 Euro für kleine Speicher und 300 Euro für große Systeme. Limitiert ist die Förderung auf 30 Prozent der Nettoinvestitionskosten. Zusätzlich wird noch ein einmaliger Bonus in Höhe von 250 Euro für ein prognosebasiertes Batteriemanagementsystem gewährt. Der Antrag auf das Förderprogramm kann seit dem 1.März 2018 bei der L-Bank in Karlsruhe gestellt werden. Bei einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 90 Kilowatt peak und einem Speicher von rund 41 Kilowatt, könnte ein Unternehmen bis zu 16.500 Euro Förderung erhalten.
"Für viele Industrie- und Gewerbebetriebe sind Investitionen in Photovoltaikanlagen und zunehmend auch in Speicher bereits ohne Förderung wirtschaftlich. Mit der Anschubfinanzierung durch das Land kann aber für diejenigen eine wichtige Brücke gebaut werden, für die sich ein Speicher noch nicht oder nur ganz knapp rechnet.", erklärt Peter Vest.
"Wir begrüßen das Förderprogramm der Landesregierung sehr, denn Photovoltaik spielt eine tragende Rolle bei der Energiewende und daher ist das Förderprogramm ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Es stärkt die Energiewende mit Produktion, Verbrauch und Speicherung unmittelbar vor Ort. Allerdings könnte der Fördertopf schnell erschöpft sein, da er für Privat-, Gewerbekunden und für Gemeinden gilt", gibt Branchenkenner Vest zu bedenken.
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