Präsident Homann: Versorgungsunterbrechungen 2018 kürzer als 2017
Die Bundesnetzagentur hat heute Kennzahlen zu Unterbrechungen der Stromversorgung im Jahr 2018 veröffentlicht. Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher betrug 13,91 Minuten und liegt unter dem Wert des Vorjahres von 15,14 Minuten.
Die Stromversorgung in Deutschland war auch 2018 sehr zuverlässig. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr hängt auch damit zusammen, dass die Auswirkungen von Wetterereignissen geringer waren, erläutert Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität, so Homann weiter.
Bundesnetzagentur erfasst Versorgungsunterbrechungen
Betreiber von Energieversorgungsnetzen haben der Bundesnetzagentur jährlich einen Bericht über alle in ihren Netzen aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen, die länger als drei Minuten dauern, vorzulegen. Der Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Versorgungsunterbrechungen. Für das Jahr 2018 haben alle meldungspflichtigen 866 Netzbetreiber 167.400 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung übermittelt.
Ausfallauswirkungen in der Mittelspannung nehmen ab
Die Anzahl der Versorgungsunterbrechungen stellt den zweitgeringsten Wert seit Beginn der Erhebung dar. Nur im Jahr 2017 waren es mit 166.560 gemeldeten Versorgungsunterbrechung-en weniger. Gleichzeitig nahm der sogenannte SAIDIEnWG (System Average Interruption Duration Index) ab und beträgt für das Jahr 2018 13,91 Minuten.
Ausfallzeiten im Verteilnetz, deren Ursache in vorgelagerten Netzen der Mittelspannung lagen, haben sich gegenüber dem Vorjahr stark reduziert. Ebenfalls nahmen die Auswirkungen von sogenannten atmosphärischen Einwirkungen ab. Hierunter fallen beispielsweise Stürme, Hochwasser oder Schnee.Kennzahlen pro Bundesland und Einzelstörungsdaten
Wie in den Jahren zuvor, wird neben dem SAIDIEnWG je Bundesland ebenfalls wieder eine anonymisierte Liste der einzelnen Versorgungsunterbrechungen veröffentlicht. Die Veröffentlichung entsprechender Kennzahlen für das Jahr 2018 sind für Oktober 2019 vorgesehen.
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