Ostdeutsche verbrauchen deutlich weniger Strom als Westdeutsche

Was den Stromverbrauch angeht, gibt es auch 30 Jahre nach dem Mauerfall noch einen deutlichen Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Während Privathaushalte in den ostdeutschen Bundesländern durchschnittlich mit 2.324 kWh pro Jahr auskommen, werden in Westdeutschland 2.718 kWh pro Haushalt und Jahr verbraucht. Besonders sparsam sind die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern (2.114 kWh), aber auch die Berliner (2.312 kWh) und Brandenburger Haushalte (2.358 kWh) verbrauchen deutlich weniger Strom als der bundesweite Durchschnitt (2.684 kWh). Das geht aus einer Auswertung des Energieanbieters E.ON zum Tag der Deutschen Einheit hervor.

Die regionalen Unterschiede beim Stromverbrauch pro Haushalt können verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich lässt sich jedoch feststellen, dass der Durchschnittverbrauch in Städten tendenziell niedriger ist als in eher ländlichen Gebieten. Ein Grund hierfür sind die auf dem Lande häufig größeren Häuser und Wohnungen, in denen entsprechend auch mehr Personen leben. Kleine Wohnungen in Städten, wie Studentenwohnungen und Single-Haushalte, haben meist einen deutlich geringeren Energiebedarf. Landkreise in Speckgürteln größerer Städte, in denen besonders viele Familien leben, weisen wiederum einen höheren Verbrauch auf. Auch in wohlhabenderen Regionen ist der Strombedarf tendenziell höher.

Entwicklung der Stromverbräuche

Im zeitlichen Verlauf hat nach E.ON Berechnungen zwar die Anzahl an Elektrogeräten im häuslichen Bereich zugenommen, dennoch ging der Stromverbrauch bundesweit in den vergangenen Jahren leicht zurück. Dies liegt vor allem daran, dass viele Geräte weniger Strom benötigen und energieeffizienter arbeiten. „Mit dem Vormarsch von Elektroautos, E-Bikes und E-Rollern könnte der private Energiebedarf langfristig allerdings wieder ansteigen, sofern sie in der Garage bzw. über die häusliche Stromleitung geladen werden“, erklärt E.ON Geschäftsführer Wolfgang Noetel. „Mit dezentralen Lösungen wie beispielsweise Solaranlagen ließen sich nicht nur die Fahrzeuge nachhaltig aufladen, auch ein Großteil des häuslichen Strombedarfs könnte aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.“ 

Immer mehr Interesse an Ökostrom

Diese Zukunftsvision spiegelt sich in einem weiteren Trend wider: „Wir nehmen ein wachsendes Interesse an ökologisch erzeugtem Strom bei unseren Kunden wahr,“ so Noetel. „Von 2018 auf 2019 ist der Anteil unserer Ökostrom-Kunden bundesweit um rund 30 % gestiegen.“ Dabei setzen insbesondere junge Menschen in Deutschland auf Ökostrom oder Ökoerdgas. In der Altersgruppe der 18- bis 40-Jährigen entscheidet sich mittlerweile jeder Fünfte bei der Wahl zwischen einem konventionellen und einem ökologischen Energietarif bewusst für eine klimafreundliche Belieferung. Insgesamt ist die Nachfrage nach Öko-Tarifen aber in allen Altersgruppen weiter angestiegen.

Berechnungsgrundlage

Der Berechnung liegen die Verbrauchswerte der bundesweit rund sechs Millionen E.ON-Kunden zugrunde. Es wurden ausschließlich die Verbräuche von Privatkunden herangezogen, die zum Stichtag 30. September 2019 ermittelt wurden. Gewerbe- und Industriekunden wurden nicht berücksichtigt.

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