Stromnetzgebühren steigen 2020 auf neuen Rekord
Die Netznutzungsentgelten im Bereich Strom steigen im kommenden Jahr um durchschnittlich 6 Prozent. Bei einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden pro Jahr liegen die Stromnetzgebühren im bundesdeutschen Durchschnitt im Jahr 2019 bei 277 Euro (netto). Laut aktuellem Stand wird dieser Wert um 13 Euro auf 290 Euro (netto) pro Jahr ansteigen und damit einen neuen Rekordwert erreichen. Allerdings fällt die Belastung regional stark unterschiedlich aus.
Größter Anstieg im Saarland, Hamburg und Rheinland-Pfalz
Netzentgelte machen rund ein Viertel des Strompreises aus. Allerdings werden Verbraucher regional unterschiedlich stark belastet: Die größten Anstiege gibt es im Saarland und Hamburg mit einem Plus von jeweils 9 Prozent. Doch auch in Rheinland-Pfalz (+8 Prozent), Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg (jeweils +7 Prozent) steigen die Netzentgelte deutlich an. Kaum belastet werden Verbraucher in Bremen (+1 Prozent), Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (0 Prozent).
In den alten Bundesländern fällt die Erhöhung der Stromnetzgebühren mit rund 6 Prozent höher aus als in den neuen Bundesländern (+2 Prozent), Damit dürften die Strompreisunterschiede zwischen Ost- und West-Deutschland weiter abnehmen.
Strompreise werden voraussichtlich steigen
Da neben den Netzentgelten auch die EEG-Umlage und die Einkaufspreise der Versorger gestiegen sind, gehen wir davon aus, dass eine Familie mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden mit Mehrkosten von bis zu 60 Euro im Jahr rechnen muss, erklärt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox.
Doch nicht jeder Haushalt ist gleich betroffen, da die Stromnetzgebühren sich je nach Region unterscheiden und nicht jeder Stromanbieter alle Kosten direkt an die Verbraucher weitergibt.
Daher raten die Energieexperten von Verivox zum Vergleich der Strompreise. Wer eine Strompreiserhöhung erhält, sollte den aktuellen Vertrag kündigen und zu einem günstigeren Anbieter wechseln.
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