Belastung für Stromkunden durch Steuern, Abgaben und Umlagen seit 2010 um 70 Prozent gestiegen
Laut dem Branchenverband BDEW sind die Kosten für Beschaffung, Netzentgelt und Vertrieb im gleichen Zeitraum nur um sechs Prozent gestiegen.
Die Gesamtbelastung für Stromverbraucher durch Steuern, Abgaben und Umlagen wird 2020 voraussichtlich einen Rekordwert von mehr als 36 Milliarden Euro (ohne Mehrwertsteuer) erreichen. Denn mit 16,48 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) Strom sind die staatlich verursachten Kosten auf der Stromrechnung für Haushaltskunden 2020 so hoch wie nie zuvor und machen 52 Prozent des Strompreises aus, der aktuell bei durchschnittlich 31,37 ct/kWh liegt.
Im Vergleich zum Jahr 2019 sind die Steuern, Abgaben und Umlagen um einen halben Cent pro Kilowattstunde gestiegen, im Vergleich zum Jahr 2010 sogar um fast 7 ct/kWh ein Anstieg um 70 Prozent. Die Kosten für Beschaffung, Netzentgelt und Vertrieb des Stroms hingegen stiegen im gleichen Zeitraum nur um 6 Prozent.
Von 100 Euro Stromrechnung sind 52 Euro staatlich verursacht, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Energiebranche fordert seit langem, den staatlichen Anteil am Strompreis endlich zu senken. So könnte die Stromsteuer massiv gesenkt werden und die besondere Ausgleichregelung zur Entlastung der im internationalen Wettbewerb stehenden Industrie von Teilen der EEG-Umlage steuerfinanziert werden.
Die Grafiken zu den Strompreisbestandteilen können Sie auf unserer Webseite als Anhang zur Presseinformation abrufen.
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